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Wissenswertes

Anleihen 1x1: Das Einmaleins für Anleiheninvestoren

Eine Anleihe ist eine festverzinsliche Anlage, bei der ein Anleger einem Schuldner einen Kredit gewährt. Zu den Kreditnehmern zählen Regierungen, Unternehmen und andere Einrichtungen, die Anleihen emittieren, um Gelder für die Finanzierung ihrer Aktivitäten aufzunehmen.

Nachdem Sie diesen Abschnitt gelesen haben, kennen Sie:

  • Die Funktionsweise von Anleihen
  • Die Entwicklung des Markts und die wichtigsten Anleihenkategorien

Was ist eine Anleihe?

Auf der grundlegendsten Ebene ist eine Anleihe eine festverzinsliche Anlage, bei der ein Anleger einem Schuldner einen Kredit gewährt. Zu den Kreditnehmern zählen Regierungen, Unternehmen und andere Einrichtungen, die Anleihen emittieren, um Gelder von Anlegern aufzunehmen, wenn sie neue Kapitalquellen zur Finanzierung ihrer Aktivitäten benötigen.
Wenn Anleger eine Staatsanleihe kaufen, leihen sie der Regierung effektiv Geld. Wenn Anleger eine Unternehmensanleihe kaufen, leihen sie einem Unternehmen Geld.

Wie ein Darlehen leistet eine Anleihe an den Anleiheninhaber eine regelmäßige Zinszahlung, die auch als Kupon bekannt ist. Am Ende der Laufzeit einer Anleihe – zur Fälligkeit – wird das Kapital an den Anleger zurückgezahlt.

Beispiel für Anleiheninvestments

Ein Unternehmen möchte ein neues Fertigungswerk errichten, das eine Million Euro kosten wird. Um das benötigte Geld aufzubringen, beschließt die Unternehmensführung, eine Unternehmensanleihe zu emittieren. Jede Anleihe wird zu 1.000 Euro ausgegeben – dieser Betrag wird als Nennwert der Anleihe bezeichnet.

Das Unternehmen – oder der Anleihenemittent – bietet einen Kupon von fünf Prozent pro Jahr, der vierteljährlich zu entrichten ist. Die Anleihen werden nach fünf Jahren fällig – zu diesem Zeitpunkt zahlt das Unternehmen den Nennwert von 1.000 Euro an jeden Anleiheninhaber zurück.

Sind Anleihen und festverzinsliche Wertpapiere dasselbe?

Im Grunde ja. Der Begriff festverzinsliche Wertpapiere wird oftmals gleichbedeutend mit dem Begriff Anleihen verwendet. Das liegt daran, dass Anleihen die allgemein bekannteste Art festverzinslicher Wertpapiere sind.

Technisch gesehen umfasst der Begriff „festverzinsliche Wertpapiere“ jedes Wertpapier, bei dem der Emittent verpflichtet ist, dem Kreditgeber feste Zahlungen zu festgelegten Zeitpunkten zu leisten. Was für Anleger verwirrend sein kann, ist, dass der Begriff der festverzinslichen Wertpapiere nicht immer bedeutet, dass die Anleihe einen festgelegten Betrag in US-Dollar abwirft, da Anleihen fest oder variabel verzinslich sein können. Bei festverzinslichen Wertpapieren bezieht sich der Begriff ‚fest‘ auf die Verpflichtung, Zahlungen zu festgelegten Zeitpunkten zu leisten.

Verschiedene Anleihenarten

Grob gesagt bilden die Staatsanleihen und die Unternehmensanleihen nach wie vor die größten Sektoren des Marktes. Die nachfolgende Grafik gibt einen Überblick über die wichtigsten Anleihenkategorien aus dem Blickwinkel des potenziellen Risikos und der potenziellen Rendite.

Risiko-Rendite-Profile: Verschiedene Anleihenarten
Nur zur Veranschaulichung

In den Industrieländern werden Staatsanleihen allgemein als Anlagen mit einem geringen Risiko betrachtet. Dies trifft jedoch nicht auf alle Märkte zu, und Anleger müssen sich bewusst sein, dass manche Staatsanleihen, beispielsweise die von Schwellenländern ausgegebenen, ein höheres Risikoniveau mit sich bringen können. Andererseits können solche Anleihen Anlegern den Zugang zu Anlagen eröffnen, die andere Einkommens- und Wachstumsprofile bieten.

Unternehmensanleihen lassen sich in zwei breite Kategorien einteilen: Investment-Grade- und Speculative-Grade-Anleihen (auch bekannt als High-Yield- bzw. Hochzinsanleihen oder Junk-Bonds bzw. Schrottanleihen). Spekulative Anleihen werden von Unternehmen begeben, die eine geringere Kreditqualität und ein höheres Ausfallrisiko aufweisen als höher bewertete bzw. „Investment-Grade“-Unternehmen. Ratings können herabgestuft werden, wenn sich die Kreditqualität des Emittenten verschlechtert. Umgekehrt können sie hochgestuft werden, wenn sich die Fundamentaldaten verbessern.

Staatsanleihen: Staatsanleihen werden von einer Zentralregierung emittiert und in der Regel von ihr garantiert. Beispiele hierfür sind:

  • US-Staatsanleihen
  • Staatsanleihen VK
  • US-Treasuries
  • GoCs (kanadische Staatsanleihen)
  • Deutsche Bundesanleihen
  • JGBs (japanische Staatsanleihen)

Darüber hinaus geben zahlreiche Regierungen Staatsanleihen aus, die an die Inflation gebunden sind und als inflationsindexierte Anleihen bezeichnet werden, wie etwa TIPS (Treasury Inflation-Protected Securities) in den Vereinigten Staaten.

Anleihen von Regierungsbehörden: Staatliche und quasi-staatliche Behörden emittieren Anleihen, um ihre Projekte und Programme zu finanzieren. Einige dieser staatsnahen Anleihen werden von der Zentralregierung garantiert, andere hingegen nicht. Auch supranationale Organisationen, wie die Weltbank und die Europäische Investitionsbank, leihen sich Gelder am Anleihenmarkt, um öffentliche Projekte und/oder Entwicklungsarbeit zu finanzieren.

Anleihen lokaler Regierungen: Lokale Regierungen – wie etwa die von Provinzen, Teilstaaten oder Städten – emittieren Anleihen zur Finanzierung neuer Entwicklungen wie auch ihres allgemeinen Betriebs. In den Vereinigten Staaten sind diese Anleihen als „Municipal Bonds“ (Kommunalanleihen) bekannt. Der Markt für Anleihen lokaler Regierungen ist in den Vereinigten Staaten längst etabliert und in Europa in den letzten Jahren beträchtlich gewachsen.

Schwellenländeranleihen: Staats- und Unternehmensanleihen, die in Entwicklungsländern emittiert werden, sind auch als Schwellenländeranleihen bekannt. Seit den 1990er-Jahren hat sich der Markt für Schwellenländeranleihen kräftig entwickelt und umfasst nun eine große Vielfalt von Staats- und Unternehmensanleihen. Sie werden in den wichtigsten Fremdwährungen, wie dem US-Dollar und dem Euro, sowie in Lokalwährungen (häufig als Lokalwährungsanleihen bezeichnet) emittiert.

Mortgage-Backed Securities (MBS): Mortgage-Backed Securities, auch als hypothekenbesicherte Wertpapiere bezeichnet, sind Anleihen, die durch die Verbriefung der Hypothekenzahlungen von Immobilieneigentümern geschaffen werden. Die Darlehensrückzahlungen aus diesen Hypotheken werden in einem Wertpapier gebündelt, das einen Zinssatz zahlt, der dem von den Immobilienbesitzern gezahlten Hypothekenzinssatz ähnelt.

Agency-MBS: Agency-MBS werden von den US-Regierungsbehörden Fannie Mae, Freddie Mac und Ginnie Mae platziert und sind typischerweise festverzinsliche Wertpapiere mit einer Laufzeit von 30 oder 15 Jahren (wobei 30-jährige Laufzeiten bei Weitem überwiegen). Diese Anleihen sind mit einem Kuponsatz ausgestattet, der in etwa dem durchschnittlichen Hypothekenzins der in den Forderungspools zusammengefassten Hypotheken entspricht. Gemeinsam bilden Fannie Mae, Freddie Mac und Ginnie Mae den knapp acht Billionen US-Dollar schweren Markt für Agency MBS – den zweitgrößten Anleihenmarkt der Welt nach US-Staatsanleihen. Täglich werden fast 200 Milliarden US-Dollar an Agency-Hypothekenpapieren gehandelt, was diesen Markt zum zweitliquidesten der Welt macht – erneut nach US-Staatsanleihen. Bei zinsfreien „Principal Only“ (PO) CMOs erhalten die Anleiheninhaber nur die Tilgungs- und nicht die Zinszahlungen einer Hypothek. Da die Anleger keinerlei Zinsen erhalten und nur auf die Rückzahlung des Kapitals warten, hoffen sie auf eine schnellstmögliche Tilgung der Hypotheken, um ihre mit diesen Vermögenswerten erzielte Rendite zu maximieren.

Asset-Backed Securities: Asset-Backed Securities, auch als forderungsbesicherte Wertpapiere bezeichnet, basieren auf Ratenzahlungen für Autokredite, Kreditkartenzahlungen und anderen Darlehen. Wie bei hypothekenbesicherten Wertpapieren werden ähnliche Darlehen gebündelt und in einem Wertpapier zusammengefasst, das den Anlegern Zinsen zahlt. Zur Verwaltung dieser forderungsbesicherten Wertpapiere werden Zweckgesellschaften gegründet, die es den Kreditkartengesellschaften und anderen Kreditgebern erlauben, Kredite aus ihren Bilanzen zu tilgen. Asset-Backed Securities werden gewöhnlich in Tranchen angeboten, was bedeutet, dass die Darlehen in Wertpapierklassen höherer und niedrigerer Qualität gebündelt werden.

Pfandbriefe und Covered Bonds: Pfandbriefe sind eine Variante von Covered Bonds – also gedeckten Schuldverschreibungen –, die von deutschen Hypothekenbanken begeben werden und mit langfristigen Verbindlichkeiten hinterlegt sind. Dieser Anleihentyp stellt den größten Sektor des deutschen Markts für private Anlagen dar und gilt als sicherster Schuldtitel auf dem Privatmarkt. Deutsche Wertpapiere, die durch Hypotheken besichert sind, werden als Pfandbriefe bezeichnet. Der wesentliche Unterschied zwischen Pfandbriefen und hypotheken- oder forderungsbesicherten Wertpapieren liegt darin, dass die Banken die Kredite in ihren Bilanzen behalten. Aufgrund dieser Besonderheit werden Pfandbriefe zuweilen als Unternehmensanleihen klassifiziert. Auch andere Länder in Europa begeben zunehmend Pfandbrief-ähnliche Wertpapiere, die als Covered Bonds bezeichnet werden.

Eine kurze Geschichte

Vor den 1970er-Jahren war der Anleihemarkt hauptsächlich ein Ort, an dem sich Staaten und Großunternehmen Geld liehen. Die wichtigsten Anleger in diesen Anleihen waren Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds und Privatanleger.

Die Entwicklung des modernen Anleihenmarkts begann in den 1970er Jahren, als das Angebot zunahm und die Anleger erkannten, dass sich mit dem Kauf und Verkauf von Anleihen auf dem Sekundärmarkt Geld verdienen ließ.

In dem Maße, in dem das Interesse der Anleger stieg und die Anleihenmathematik durch schnellere Computer vereinfacht wurde, nahm auch das Verlangen zu, neue innovative Wege zu beschreiten – bei den Kreditnehmern, um sich den Anleihemarkt zur Finanzierung zunutze zu machen, und bei den Anleiheninvestoren, um ihr Risiko-Rendite-Potenzial individuell zu gestalten. Das Ergebnis: Der heutige Anleihenmarkt besteht aus einem vielfältigen Spektrum von Emittenten und Anleihenarten.

Historisch betrachtet hatten die Vereinigten Staaten den größten Anleihenmarkt, in den letzten Jahren haben sich jedoch auch andere Märkte entwickelt. Inzwischen gibt es einen großen und gesunden globalen Markt, der rund 130 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten umfasst, verglichen mit rund 101 Billionen US-Dollar am globalen Aktienmarkt.

Heutiger Marktwert: Aktien gegenüber Anleihen
Die Abbildung zeigt zwei tränenförmige, nach unten spitz zulaufende Grafiken, die zum Vergleich der relativen Größe der globalen Anleihen- und Aktienmärkte dienen. Die linke Grafik, mit blau unterlegt, illustriert den globalen Anleihenmarkt mit einem Volumen von 130 Billionen US-Dollar. Rechts davon befindet sich eine ähnliche Grafik, etwas kleiner und grün unterlegt, die den globalen Aktienmarkt mit einem Volumen von 101 Billionen US-Dollar repräsentiert.
Nur zur Veranschaulichung

Datenquelle: SIFMA 2023 Capital Market Factbook

Laden Sie sich für weitere Information die Broschüre: „Fünf Dinge, die Sie zum Thema Anleihen wissen müssen“ herunter.

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