Was? Warum? Wie? Das Einmaleins für Anleiheninvestoren
Das Was
Quelle: Goetzmann, William (2016). Money Changes Everything: How Finance Made Civilization Possible. Princeton University Press.
- Staatsanleihen: Staatsanleihen bergen in der Regel ein geringeres Risiko als andere Anlageklassen, da Regierungen in der Lage sind, Geld zu drucken – wenn auch zu sehr hohen sozialen und wirtschaftlichen Kosten.
- Staatsnahe Anleihen: Diese Papiere werden von regierungsnahen Institutionen wie nationale und lokale Behörden begeben.
- Unternehmensanleihen: Von Unternehmen ausgegebene Kreditpapiere, die Anlegern üblicherweise eine Prämie bieten, da Kredite an Unternehmen in der Regel mit höheren Risiken einhergehen als die Kreditvergabe an eine Regierung.
- Verbriefte Werte: Diese Titel sind mit Vermögenswerten wie Hypotheken, Autokrediten und Kreditkartenforderungen besichert.
Der Preis oder Kurs einer Anleihe beruht auf ihren Eigenschaften, wie Qualität, Kuponsatz und Laufzeit. Wie die meisten Produkte sind qualitativ hochwertige Anleihen in der Regel teurer als bonitätsschwächere Anleihen. Ist ein Preis festgelegt und eine neue Anleihe für den Handel am Markt freigegeben, wird den Anlegern bald ersichtlich, dass sich die Anleihenkurse in die entgegengesetzte Richtung der Zinssätze bewegen: Wenn die Zinsen steigen, gehen die Anleihenkurse in die Knie, da Anleihen, die in einem Umfeld mit niedrigeren Zinsen verkauft wurden, entsprechend niedrigere Kupons abwerfen – was ihre Attraktivität gegenüber neuen Titeln, die in einem Umfeld mit höheren Zinsen verkauft werden, verringert. Bei sinkenden Zinsen geschieht das Gegenteil: Der Preis einer alten Anleihe steigt, da sie gemeinhin einen höheren Kupon erbringt.
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Die Kreditqualität ist eine Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit eines Anleihenemittenten. Je wahrscheinlicher die Anleger ihr Geld zurückerhalten, desto höher ist die Qualität einer Anleihe. Demgegenüber sind Unternehmen mit dubioser Erfolgsbilanz üblicherweise in der „spekulativen/hochrentierlichen“ oder unteren Kategorie des Kreditspektrums angesiedelt. Diese riskanteren Unternehmen zahlen oftmals höhere Kupons, da sie die Anleger für das eingegangene Risiko entschädigen müssen. Im Gegensatz dazu sind die Kuponzahlungen von Staatsanleihen für gewöhnlich gering, da sie als sicher gelten.
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Renditekurven veranschaulichen die Renditen von Anleihen derselben Kreditqualität mit unterschiedlichen Laufzeiten. Eine gesunde Renditekurve verläuft in der Regel aufwärts, da die Anleger künftiges Wirtschaftswachstum prognostizieren und höhere Renditen für Anleihen längerer Laufzeit verlangen – sie möchten einen Ausgleich für die Inflation erhalten (die für gewöhnlich mit höherem Wachstum einhergeht). Demgegenüber kann eine inverse Renditekurve mitunter auf eine bevorstehende Rezession hindeuten, wenn die Anleger eine düstere Zukunft mit rückläufiger Inflation und sinkenden Zinsen erwarten.
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Das Warum
- Kapitalerhalt: Wie bei einem Darlehen verspricht der Kreditnehmer, den Kapitalbetrag zurückzuzahlen, wodurch das Kapital des Kreditgebers geschützt ist.
- Erträge: Die regelmäßigen Cashflows in Form der Kuponzahlungen erleichtern die Planung künftiger Investitionsbedürfnisse und Verbindlichkeiten.
- Diversifikation: Ein diversifiziertes Portfolio trägt zur Risikominderung bei – wenn sich eine Anlageklasse schlecht entwickelt, erzielen andere womöglich ein besseres Ergebnis.
- Inflationsschutz: Bestimmte Anleihen passen ihre Kuponzahlungen um die aktuelle Inflationsrate nach oben an, was vor Preisauftrieb schützt.
- Kapitalzuwachs: Während die Kurse von Staatsanleihen in wirtschaftlich schwachen Zeiten tendenziell anziehen, gewinnen bonitätsschwache Unternehmensanleihen in Zeiten mit kräftiger Wirtschaftsentwicklung grundsätzlich an Wert.
Da sich die Liquidität am Anleihenmarkt ganz allgemein verringert hat, drängen fremdfinanzierte Anleger, die bei einem Abverkauf dringend Bargeld benötigen, in die liquidesten Bereiche des Markts, um Verkäufe abzuwickeln. Wie in den meisten Anlageklassen sind die qualitativ hochwertigsten Papiere in der Regel liquider. Was Anleihen betrifft, sind US-Staatsanleihen und US-Agency MBS (hypothekarisch gesicherte Wertpapiere öffentlich-rechtlicher Emittenten) zwei der liquidesten Anlageklassen der Welt, weswegen sie zum Ziel von Anlegern wurden, die verzweifelt zu verkaufen suchten. Infolgedessen war die Volatilität erhöht, und zwar trotz ihrer traditionellen Sicherheit und der staatlichen Unterstützung.
Als „sicherer Hafen“ werden Anlagen bezeichnet, deren Wert auch in volatilen Märkten erhalten bleiben oder steigen sollte. Anleger nutzen solche „sicheren Häfen“, um ihr Verlustrisiko bei Marktturbulenzen zu begrenzen. Alle Investments enthalten Risiken und können an Wert verlieren.Das Wie
- Kupon: Der Kupon ist die regelmäßige Zinszahlung, die Anleger erhalten.
- Duration: Die Duration kann die Gewinne steigern (Papiere mit langer Duration bei sinkenden Zinsen) oder die Verluste erhöhen (Papiere mit langer Duration bei steigenden Zinsen).
- Spread: Wenn sich die Kreditqualität einer Unternehmens-, forderungsbesicherten oder Schwellenländer-Anleihe verbessert, engt sich der Spread, den Anleger für die Risikokompensation verlangen, ein. Da der Spread Teil der Gesamtrendite einer Anleihe ist, lässt der Renditerückgang die Anleihenkurse steigen. Das Gleiche gilt umgekehrt: Eine Ausweitung der Spreads zieht Verluste nach sich, da sie die Anleihenkurse in die Knie zwingt.
- Wechselkurse: Bei Auslandsinvestitionen sind Anleger den Schwankungen der Wechselkurse ausgesetzt.
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Was kann PIMCO für Sie tun?
Rechtliche Hinweise
Risikohinweise: Alle Investments enthalten Risiken und können an Wert verlieren. Anlagen am Anleihenmarkt unterliegen Risiken wie zum Beispiel Markt-, Zins-, Emittenten-, Kredit-, Inflations- und Liquiditätsrisiken. Der Wert der meisten Anleihen und Anleihenstrategien wird durch sinkende oder steigende Zinsen beeinflusst. Anleihen und Anleihenstrategien mit längerer Duration sind häufig sensitiver und volatiler als Wertpapiere mit kürzerer Duration; die Anleihenpreise sinken in der Regel, wenn die Zinsen steigen. Der Wert von Anleihen kann bei der Rücknahme über oder unter dem ursprünglichen Kaufpreis liegen. Aktien können sowohl wegen der tatsächlichen als auch der empfundenen allgemeinen Markt-, Konjunktur- und Branchenbedingungen an Wert verlieren. Asset-Allokation bezeichnet das Verfahren zur Verteilung von Anlagen auf verschiedene Anlageklassen (zum Beispiel Aktien und Anleihen). Sie ist keine Garantie für künftige Ergebnisse oder einen Gewinn und auch kein Schutz gegen Verluste. Diversifizierung schützt nicht vor Verlusten.
PIMCO erbringt Dienstleistungen für qualifizierte Institutionen, Finanzintermediäre und institutionelle Anleger. Privatanleger sollten sich an ihren eigenen Finanzberater wenden, um die für ihre finanzielle Lage am besten geeigneten Anlageoptionen zu ermitteln. Diese Veröffentlichung gibt die Meinungen des Verfassers wieder, die sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern können. Dieses Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt weder eine Anlageberatung noch eine Empfehlung für ein bestimmtes Wertpapier, eine Strategie oder ein Anlageprodukt dar. Die hier enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten; es wird jedoch keine Gewähr übernommen. Ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis darf kein Teil dieser Materialien in irgendeiner Form vervielfältigt oder in anderen Publikationen zitiert werden. PIMCO ist in den Vereinigten Staaten von Amerika und weltweit eine Marke von Allianz Asset Management of America L.P. ©2022, PIMCO.
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