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Wissenswertes

Wie Geld- und Fiskalpolitik die Märkte beeinflussen

Tageszeitungen enthalten oftmals Schlagzeilen über die neuesten Regierungsausgaben und Steuerentscheidungen sowie aktuelle Einschätzungen zu den Zinssätzen. Ein Verständnis, wie sich fiskal- und geldpolitische Maßnahmen auf die Wertentwicklung unterschiedlicher Märkte auswirken können, hilft Anlegern unter Umständen dabei, besser fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.

Nachdem Sie die Erläuterungen in diesem Abschnitt gelesen haben, wissen Sie:

  • was man unter Geld- und Fiskalpolitik versteht
  • wie Geld- und Fiskalpolitik die Märkte beeinflussen

Was versteht man unter Geld- und Fiskalpolitik?

Unter Geldpolitik versteht man die Steuerung der Zinssätze und der Beschäftigung, was in der Regel durch die Zentralbank eines Landes geschieht. Die Fiskalpolitik bezieht sich auf die Möglichkeiten, die einer Regierung zur Verfügung stehen, um die Volkswirtschaft anzukurbeln oder das Wachstum zu drosseln. Zu diesen Möglichkeiten zählen Staatsausgaben und Steuern.

Die Hauptzielsetzung der Geld- und der Fiskalpolitik ist es, eine langfristig leistungsfähige und robuste Volkswirtschaft aufzubauen. Im Idealfall bedeutet das eine Volkswirtschaft mit nachhaltigem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und stabilen Preisen.

Die Zentralbank eines Landes strebt diese Ziele unter Zuhilfenahme verschiedener geldpolitischer Maßnahmen an, die die Geldmenge regulieren. In den USA legt beispielsweise die Federal Reserve geldpolitische Ziele fest, darunter das Ziel, die Inflation in einer Zielbandbreite um zwei Prozent zu halten.

Inwiefern beeinflusst Geldpolitik die Märkte?

Geldpolitik wird oft als entweder expansiv oder kontraktiv beschrieben.

Eine expansive Politik wird dann betrieben, wenn die Wirtschaft schwach und die Inflation niedrig ist. Um die Geldmenge zu erhöhen und Unternehmen sowie Verbraucher zu höheren Geldausgaben zu motivieren, kann eine Zentralbank die Zinsen senken, um das Wachstum zu steigern.

Umgekehrt wird eine Zentralbank bei einer Überhitzung der Wirtschaft, gekennzeichnet durch ein untragbar hohes Wachstum und eine hohe Inflation, eine kontraktive Politik betreiben. Zum Beispiel kann sie die Zinssätze anheben, um Unternehmen und Verbraucher zum Sparen zu bewegen.

Entwickelt sich eine Wirtschaft gut, würde eine Zentralbank die Zinsen höchstwahrscheinlich auf dem aktuellen Niveau halten.

Aufgrund all der anderen Faktoren, die die Marktentwicklung beeinflussen, wie etwa geopolitische Ereignisse oder die aktuelle Phase im Konjunkturzyklus, lässt sich nicht eindeutig vorhersagen, wie die Finanzmärkte auf eine Veränderung der Geldpolitik reagieren. Nichtsdestotrotz gibt die nachfolgende Tabelle einen Überblick darüber, wie verschiedene Segmente der Anlagemärkte in der Vergangenheit typischerweise reagiert haben.

Anlagen und Geldpolitik

Aktien (kurzfristige Reaktion) Die kurzfristige Wertentwicklung von Aktien als Reaktion auf eine Zinsänderung hängt weitestgehend davon, ob die Änderung erwartet wurde. Handelt es sich um eine erwartete Änderung der Zinssätze – unabhängig davon, ob die Zinsen erhöht oder gesenkt werden – sollte der Markt relativ unverändert bleiben. Eine unerwartete Änderung kann zu einer hohen Volatilität und einer kurzfristigen Abschwächung führen.
Aktien (längerfristige Reaktion) Längerfristig erholen sich die Aktienmärkte bei sinkenden Zinsen in der Regel, da der Markt niedrigere Zinsen als Wachstumskatalysator erkennt. Umgekehrt kühlen Aktienmärkte möglicherweise ab, wenn die Zinsen steigen. Denn höhere Zinsen führen möglicherweise zu höheren Fremdkapitalkosten oder geringeren Umsätzen, sofern die Nachfrage sinkt, was wiederum weniger Gewinn abwirft und letztlich weniger Wachstum bedeutet.
Anleihen In einem Umfeld rückläufiger Zinsen ziehen die Anleihenkurse an, was dem inversen Verhältnis zwischen Anleihen und Zinsen zuzuschreiben ist. Niedrige Zinsen bedeuten für gewöhnlich, dass die Unternehmen leichter und zu günstigeren Konditionen Geld aufnehmen können, was viele über eine Emission von Anleihen realisieren. Das kurbelt die Nachfrage nach höher rentierlichen Anleihen an, was wiederum die Preise in die Höhe treibt. Gleiches gilt in umgekehrter Richtung, wenn höhere Zinsen auf die Anleihenkurse drücken.
Liquide Mittel Niedrige Zinssätze reduzieren die Zinszahlungen an Cash-Anleger, was einen Renditerückgang bei Zahlungsmitteläquivalenten und Cash-Portfolios verursacht. Wird angenommen, dass die Zinsen aller Wahrscheinlichkeit nach steigen, schätzen Anleger – in Abhängigkeit von ihrer Risikobereitschaft und der Form der Zinsstrukturkurve – Baranlagen möglicherweise als attraktive Alternative ein.
Immobilien Was die Immobilienmärkte betrifft, sollte man demografische Entwicklungen sowie Angebot und Nachfrage nicht außer Acht lassen. Allerdings treiben niedrige Zinsen häufig die Preise für Sachwerte wie Immobilien in die Höhe, da mehr Menschen eine Kreditaufnahme anstreben, wodurch die Nachfrage steigt. Höhere Zinsen dagegen bedeuten höhere Kreditkosten, was möglicherweise dazu führt, dass sich weniger Geld für Immobilieninvestments verliehen wird.

Inwiefern beeinflusst Fiskalpolitik die Märkte?

Die beiden wichtigsten Instrumente der Fiskalpolitik sind Staatsausgaben und Steuern. Fiskalpolitische Maßnahmen wirken sich im Vergleich zu geldpolitischen Eingriffen indirekt auf die Anlagemärkte aus. Politische Debatten im Vorfeld einer politischen Maßnahme können die Marktpreise beeinflussen. Die gesamten Auswirkungen von finanzpolitischen Entscheidungen machen sich auf den Märkten aber erst viel später bemerkbar.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über historisch typische Aktienmarktreaktionen bedingt durch fiskalpolitische Interventionen.

Fiskalpolitik und Aktienmärkte

Steuerliche Veränderungen

In aller Regel schwächen Steuererhöhungen das Wirtschaftswachstum ab, indem sie die Konsumausgaben und die Unternehmensgewinne verringern. Das hätte wiederum Kursverluste am Aktienmarkt zur Folge.

Werden Steuern gesenkt, steht den Verbrauchern mehr Geld für Ausgaben zur Verfügung und Unternehmen erzielen höhere Gewinne. Der Aktienmarkt beginnt zu florieren.

Ausgaben Jede Branche reagiert anders. Grundsätzlich reagieren die Aktienmärkte auf einen Anstieg der Staatsausgaben aber positiv. Das Gegenteil ist zutreffend, wenn eine Regierung die Ausgaben kürzt.

Anleihenmärkte sind im Allgemeinen eher geld- als fiskalpolitisch ausgerichtet, obwohl einige Investitionsausgaben – ein großes Infrastrukturprojekt zum Beispiel – durch eine große Anleihenemission finanziert werden können und somit beachtliche Auswirkungen auf lokale oder regionale Märkte haben. Fiskalpolitik kann einen indirekten Einfluss haben: Höhere Wachstumserwartungen führen tendenziell zu höheren Anleihenrenditen und umgekehrt.

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