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Langfristiger Ausblick

Die Zeit der Fragmentierung

Da sich die Weltordnung aktuell im Wandel befindet, sollten Anleger versuchen, ihre Portfolios zu stärken, indem sie ihre Anlagen über die globalen Märkte diversifizieren und von attraktiven, qualitativ hochwertigen Renditen profitieren.

Schlussfolgerungen für Anlagen

  • Renditevorteil: Wir plädieren weiterhin dafür, den Renditevorteil bei qualitativ hochwertigen festverzinslichen Wertpapieren zu nutzen, bei denen Anleger für den Aufbau widerstandsfähiger Portfolios belohnt werden. Im Gegensatz dazu sind die Aktienbewertungen nach wie vor überzogen – ähnlich hohe Niveaus zogen meist größere Korrekturen nach sich.
  • Globale Diversifikation ist der Schlüssel: Unterschiedliche Inflations-, Wachstums- und Handelsaussichten verstärken die Notwendigkeit einer breiten globalen Diversifizierung. Sowohl die Industrie- als auch die Schwellenländer bieten zahlreiche Möglichkeiten, Portfoliorisiken zu streuen und attraktive Erträge zu erzielen.
  • Dynamische Märkte schaffen aktive Chancen: Aktive Anleger können attraktiven Anleihen mittlerer Laufzeit gegenüber längeren Laufzeiten den Vorzug geben, Bewertungslücken zwischen öffentlichen und privaten Märkten nutzen und Chancen im Bereich der vermögensbasierten Finanzierungen nutzen, wenn sich Risiken in Bereichen geringerer Kreditqualität und mit Blick auf die Konjunktur aufbauen.
The Fragmentation Era
Wir glauben, dass es für den Dollar nahezu unmöglich wäre, seinen Status als dominierende globale Reservewährung langfristig zu verlieren.

Aber Dollar-Bärenmärkte sind sowohl kurz- als auch langfristig möglich, da sie historische mehrjährige Dollarzyklen widerspiegeln. Sich verändernde politische und sicherheitspolitische Prioritäten könnten die relative globale Nachfrage nach US-Assets und anderen Vermögenswerten beeinflussen – insbesondere dann, wenn ausländische Anleger ihre Toleranz für nicht abgesicherte US-Dollar-Engagements neu bewerten.

Wir gehen davon aus, dass der US-Dollar weiterhin Marktanteile im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr verlieren wird, da regionale Währungsvereinbarungen (zum Beispiel die von China entwickelte Zahlungsplattform mBridge) in einer stärker fragmentierten Welt ausgeweitet und vertieft werden. Die allmähliche Abkehr vom US-Dollar könnte sich fortsetzen, da globale Portfolios an ihren Rändern neu gewichtet werden und sie zu einer stärker diversifizierten Allokation in Risikoanlagen übergehen.

Die Verschuldung wiegt schwer

Obwohl sie sich in der Nähe neuer Rekordhöhen befindet, bleibt die Verschuldung in den meisten Industrieländern tragfähig. Zu den bemerkenswerten Ausnahmen gehören Japan, die USA und Frankreich, wo das Schuldenniveau einem langfristig nicht mehr nachhaltigen Aufwärtstrend folgt und sogar noch stärker wächst als im Vorjahr (siehe Abbildung 1). Die Defizite dürften über dem Niveau vor der Pandemie bleiben, was zum Teil auf die steigenden Zinskosten zurückzuführen ist.

Abbildung 1: Die Verschuldung scheint in den meisten Ländern tragfähig zu sein – von Ausnahmen abgesehen

Abbildung 1 ist ein Liniendiagramm, das die Staatsschulden in Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für mehrere Industrieländer abbildet. Gezeigt werden die aktuellen Daten von 1990 bis 2024 sowie Projektionen von 2025 bis 2045. Die Verschuldung der USA stieg von etwa 30 Prozent im Jahr 1990 auf knapp über 100 Prozent im Jahr 2024 und wird bis 2045 voraussichtlich 200 Prozent erreichen. Auch in Belgien und Frankreich wird mit deutlich höheren Schulden gerechnet. Japans Quote lag 2024 bei fast 240 Prozent und damit unter den bisherigen Höchstständen. Sie wird voraussichtlich weiter sinken, bevor sie in den 2030er-Jahren und danach wieder steigt. In anderen Industrieländern wird mit stabileren oder sinkenden Schuldenquoten gerechnet.

Quelle: PIMCO-Berechnungen, Bloomberg und der Weltwirtschaftsausblick des Internationalen Währungsfonds. Hinweis: Die Grafik zeigt simple Schuldenprognosen (im Verhältnis zum BIP) für die G10-Länder (plus Australien, Neuseeland, Spanien, Belgien). Diese basieren auf der Annahme, dass sich der Primärsaldo gemäß der IWF-Projektion entwickelt (bis 2029, danach unverändert), die Inflation dem Zielwert entspricht, das reale BIP-Wachstum im Trend liegt und sich die Zinssätze entsprechend den Terminkursen entwickeln, die mit Stand vom 6. Mai 2025 an den Finanzmärkten eingepreist sind (bis 2029, danach unverändert), wobei der Einfachheit halber eine gewichtete durchschnittliche Laufzeit von sieben Jahren in den einzelnen Ländern zugrunde gelegt wird. Für die USA passen wir die IWF-Prognose an, um die Verlängerung der 2017 von Trump erlassenen Steuersenkungen einzubeziehen.

Diese Probleme scheinen jedoch eher chronisch als akut zu sein. Wir rechnen nicht mit einer plötzlichen Finanzkrise, sondern mit einer episodischen Marktvolatilität – wie sie in den USA in den Jahren 2023 und 2025 und in Großbritannien im Jahr 2022 sogar noch prononcierter zu beobachten war. In unserem Basisszenario bleiben US-Staatsanleihen auf lange Sicht das „sauberste schmutzige“ Hemd im Schrank der Staatsanleihen, untermauert durch den Status des US-Dollars als Reservewährung.

Die Fiskalpolitik in den USA, Deutschland und einigen anderen entwickelten Volkswirtschaften könnte weniger restriktiv ausfallen, als wir es vor einem Jahr prognostiziert hatten. Das Trump-2.0-Fiskalpaket wird wahrscheinlich die Defizite und Schulden der USA über die bisherigen Prognosen hinaus ausweiten. Insgesamt bleibt der fiskalische Spielraum begrenzt – und damit auch das Potenzial, auf künftige Abschwünge reagieren zu können. Allerdings haben die Zentralbanken viel mehr Spielraum für Zinssenkungen als in den zehn Jahren vor der Pandemie.

Trotz einiger kurzfristiger Anstiege infolge der Zölle gehen wir davon aus, dass die Inflation langfristig wieder auf das Zielniveau der Fed zurückkehren wird. Wir erwarten, dass die Fed die Zinsen auf den neutralen Wert (rund drei Prozent) senken wird – im Fall einer Rezession auch deutlich unter den neutralen Wert, notfalls auch auf null Prozent.

Die historische Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA über einen Zeitraum von fünf Jahren liegt bei etwa zwei Dritteln. Allerdings dürfte die Wahrscheinlichkeit in den kommenden fünf Jahren vor dem aktuellen Hintergrund höher sein.

Die globalen Wirtschafts- und Inflationsaussichten verändern sich

Lässt man die USA außen vor, stehen die großen Volkswirtschaften der Industrieländer vor ausgeprägten Wachstumsherausforderungen. Die Schwellenländer hingegen werden durch ein umsichtiges Schuldenmanagement gestützt, aber auch sie werden von globalen Veränderungen im Handel und der Politik der Industrieländer beeinflusst.

Europa

Das Wachstum in der Eurozone könnte sich in den kommenden fünf Jahren von rund 1,0 Prozent vor der Pandemie auf etwa 0,5 Prozent abschwächen, was auch eine Folge demografischer Trends und des langsameren Produktivitätswachstums ist. Die Region hinkt im globalen Technologierennen hinterher, sieht sich einer harten Konkurrenz aus China ausgesetzt und kämpft mit hohen Energiekosten in einem ungünstigeren Handelsumfeld. Deutschlands Hinwendung zu höheren Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben ist signifikant, dürfte aber wahrscheinlich von anderen Staaten Europas nicht erreicht werden.

Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Inflation aufgrund der Deglobalisierung und höherer Inflationserwartungen auf die Ein-Prozent-Norm vor der Pandemie zurückkehren wird. Dennoch dürfte sie sich wahrscheinlich unterhalb des Ziels der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent einpendeln. Die neutralen Zinsen dürften tief bleiben und unter dem aktuellen nominalen Niveau von rund zwei Prozent liegen.

China

Chinas Wirtschaft begibt sich angesichts steigender Verschuldung und negativ wirkender demografischer Trends auf einen Pfad mit niedrigeren Wachstumsraten. Ehemalige Wachstumstreiber – Immobilien- und Infrastrukturausgaben – weichen einer Politik, die Konsum, Produktion und Technologie ankurbelt, was einen bewussten Schwenk von einem von Schulden getriebenen Boom hin zu nachhaltigem, innovationsgetriebenem Wachstum signalisiert.

Der Deflationsdruck und strukturelle Zwänge deuten jedoch darauf hin, dass das Wachstum insgesamt langsamer verlaufen wird. China bleibt ein globales Produktionszentrum. Handels- und geopolitische Spannungen lassen jedoch Zweifel an Exporten als verlässlichen Wachstumsmotor aufkommen.

Schwellenländer

Die Frage, ob sich neue Risiken, die von den USA ausgehen, automatisch in höheren Risikoprämien für den Rest der Welt niederschlagen, unterstreicht, wie eng der historische Zusammenhang zwischen den Leitzinsen der Industrieländer und den Kreditkosten der Schwellenländer sein kann. Während die Risiken offensichtlich sind, ist positiv zu vermerken, dass viele Schwellenländer ihre Verschuldung auf einem überschaubaren Niveau gehalten haben und somit in der Lage sind, potenziellem Gegenwind zu trotzen.

Der Aufstieg digitaler Währungen – einschließlich Stablecoin-Emittenten, die immer größere Portfolios von US-Staatsanleihen halten – zeigt, wie schnell Kapitalströme entstehen können. Wenn dieses Ökosystem ausgereift ist, könnte es die Kapitalflüsse und das Währungsmanagement der Schwellenländer neu gestalten.

Mögliche Störungen des Basisszenarios

Wir sind wachsam gegenüber potenziellen Störungen, die – obwohl es sich aus unserer Sicht um Ereignisse mit geringer Wahrscheinlichkeit handelt – unseren langfristigen Basisausblick grundlegend erschüttern könnten. Dazu zählen:

  • Beschleunigte KI-bedingte Disruption Die Fortschritte bei der KI könnten schneller als erwartet kommen und sich in einem schnelleren und höheren Wachstum der BIP- und Produktivitätsdaten niederschlagen. Unser Basisszenario geht jedoch nach wie vor davon aus, dass sich die volle Wirkung der neuen großen KI-Sprachmodelle nicht plötzlich, sondern graduell manifestieren wird.
  • Ein Verlust der Glaubwürdigkeit der Fed – der auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofs oder einen Notenbanker der Fed zurückzuführen ist, der nicht bereit ist, die Preisstabilität zu wahren – ist zwar unwahrscheinlich, wäre aber schwerwiegend und würde wahrscheinlich einen Anstieg der Inflationserwartungen und Anleihenrenditen, eine starke Abwertung des US-Dollars und einen Ausverkauf bei Risikoanlagen auf breiter Basis auslösen.
  • USA: Ausnahmestellung 2.0 Das Narrativ der Outperformance der USA in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen im Vergleich zum Rest der Welt ist in diesem Jahr verblasst. Dennoch sind die USA in das Jahr 2025 mit starken Produktivitätsdaten, Technologieführerschaft und robusten Kapitalmärkten, die zu einem stetigen Gewinnwachstum führten, gestartet. Da das BIP-Wachstum der USA das der Konkurrenten um mindestens einen Prozentpunkt übertrifft, könnten diese Vorteile Bestand haben. Wenn die handels- und fiskalpolitischen Unsicherheiten nachlassen, könnte die Ausnahmestellung der USA eine Renaissance erleben.

Abbildung 2: Aktien erscheinen absolut und auch im Vergleich zu US-Staatsanleihen teuer

Abbildung 2 ist ein Liniendiagramm, das die Risikoprämie für US-Aktien, wie im vorherigen Absatz definiert, seit 1953 abbildet. In diesem Zeitraum reichte die Prämie von fast zehn Prozent in den frühen 1980er-Jahren bis zu minus zwei Prozent in den späten 1990er-Jahren. Zum 31. Mai 2025 lag sie knapp über null Prozent. Die Abbildung listet des Weiteren Daten vom 31. Mai 2025 auf, und zwar für das zyklisch bereinigte Kurs-Gewinn-Verhältnis (CAPE) des S&P 500, das bei 35,2 liegt, für die reale Aktienrendite (definiert als 1/CAPE), die 2,84 Prozent beträgt, und für die reale Rendite 30-jähriger US-Staatsanleihen, die sich auf 2,64 Prozent beläuft.

Quelle: Bloomberg, Robert Shiller Onlinedaten, Global Financial Data und PIMCO; Stand: 31. Mai 2025. Alle Wertkennzahlen beziehen sich auf den S&P 500 Index. Die reale Aktienrendite bezieht sich auf die durchschnittlichen realen Gewinne der vergangenen zehn Jahre, geteilt durch den letzten Kurs. Die reale Rendite 30-jähriger Anleihen entspricht der Rendite 30-jähriger inflationsgeschützter US-Staatsanleihen (TIPS), ergänzt um die Nominalrendite 30-jähriger US-Staatsanleihen, abzüglich der erwarteten Inflation. Um die Inflationserwartungen zu berechnen, schätzen wir die Trendinflation gemäß der Kalibrierung von Cieslak und Povala (2015) und prognostizieren die Inflation für die kommenden 30 Jahre.

Eine Rückkehr zu höheren Risikoprämien bei Aktien geht typischerweise mit einer Rally bei Anleihen, einem Ausverkauf von Aktien oder beidem einher. Dieselbe Grafik zeigt zwei frühere Zeiträume, in denen die Prämie bei null lag oder negativ war: 1987 und 1996 bis 2001. Nachdem die Aktienrisikoprämie im September 1987 bei null lag, brach der Aktienmarkt um fast 25 Prozent ein, während die realen Renditen 30-jähriger Anleihen um 80 Basispunkte (Bp) einknickten. Im Dezember 1999 sackte die Aktienrisikoprämie auf ihren niedrigsten Stand im Betrachtungszeitraum, woraufhin die Aktienkurse bis Februar 2003 um knapp 40 Prozent sanken. Im gleichen Zeitraum gaben die realen Renditen 30-jähriger Anleihen um etwa 200 Basispunkte nach.

Darüber hinaus befinden sich die Unternehmensgewinne im Verhältnis zum BIP in der Nähe historischer Höchststände. Steigende Zölle und geopolitische Spannungen könnten die zukünftigen Gewinne belasten.

Der Renditevorteil bei Anleihen bleibt überzeugend

Die Bewertungen deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit einer Outperformance von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren geringer ist, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die Aussichten für qualitativ hochwertige festverzinsliche Wertpapiere so gut sind wie schon lange nicht mehr. Nach den deutlichen Zinserhöhungen infolge der Pandemie haben die Anleihenmärkte es auf die Sonnenseite geschafft: Anleger können nun von höheren Renditen und einem möglichen Kursanstieg profitieren, da die Zentralbanken über ausreichend Spielraum für Zinssenkungen verfügen.

Die Prognose der Erträge von festverzinslichen Wertpapieren ist relativ einfach: Über einen langfristigen Horizont kann die Anfangsrendite eines Anleihenportfolios ein guter Anhaltspunkt für die erwarteten Erträge sein (siehe Abbildung 3). Die Renditen des Bloomberg U.S. Aggregate Index und des Global Aggregate Index (in US-Dollar abgesichert), zwei gängigen Benchmarks für qualitativ hochwertige Anleihen, liegen zum 5. Juni 2025 bei rund 4,74 beziehungsweise bei 4,94 Prozent.

Abbildung 3: Enge Verbindung zwischen Anfangsrenditen und Renditen der nachfolgenden fünf Jahre

Abbildung 3 ist ein Liniendiagramm, das die Renditen zeigt, überlagert mit den nachfolgenden Fünf-Jahres-Erträgen des Bloomberg U.S. Aggregate Bond Index von Januar 1985 bis Mai 2025. In diesem Zeitraum korrelierten die Anfangsrenditen stark (93 Prozent) mit den Renditen der folgenden fünf Jahre. Die durchschnittliche Rendite seit 2010 liegt bei 2,8 Prozent. Allerdings sind die Renditen seit 2021 insgesamt gestiegen und lagen zum 31. Mai 2025 bei 4,71 Prozent.

Quelle: Bloomberg und PIMCO; Stand: 30. Mai 2025. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie und auch kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Diese Grafik dient nur zur Veranschaulichung und gibt keinen Hinweis auf die frühere oder zukünftige Wertentwicklung eines PIMCO-Produkts. Rendite und Ertrag beziehen sich auf den U.S. Aggregate Bond Index. Eine Direktanlage in einen nicht gemanagten Index ist nicht möglich.

Von dort aus können aktive Manager versuchen, Portfolios zusammenzustellen, die eine Rendite von etwa fünf bis sieben Prozent bringen, indem sie von attraktiven Renditen profitieren, die in qualitativ hochwertigen Anlagen stecken. Wir gehen davon aus, dass wir uns weiterhin auf eine hohe Qualität konzentrieren werden.

Globale Chancen mit aktiven Strategien nutzen

Mächtige, langfristig wirkende Kräfte – die Einführung lokaler Währungen, eine disziplinierte Finanzpolitik und diversifizierte Finanzierungen – schaffen Konvergenzen und dadurch dauerhaft Chancen. Ein aktives Management, das sich länderspezifische Nuancen und Relative-Value-Differenzen zunutze macht, ist entscheidend, die unvermeidliche Volatilität im Griff zu haben.

Die Chancen, Alpha zu generieren – also Erträge, die über den Markt-Benchmarks liegen –, sind auf den globalen Märkten so groß wie nie zuvor (siehe Abbildung 4).

Abbildung 4: Globale Anleihenmärkte bieten attraktive und vielfältige Chancen

Abbildung 4 ist ein Balkendiagramm, das die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen für mehrere Industrieländer (Renditen in US-Dollar abgesichert) und Schwellenländer (Renditen in Lokalwährung) mit Stand Dezember 2019 (kurz vor der Pandemie) und Mai 2025 zeigt. In diesem Zeitraum legten die meisten Renditen um zwei Prozentpunkte oder mehr zu. Per 31. Mai 2025 lagen die Anleihenrenditen in Deutschland bei 4,9 Prozent, in Großbritannien bei 4,8 Prozent, in Kanada bei 5,0 Prozent und in Australien bei 4,8 Prozent, womit sie die entsprechende US-Rendite leicht übertrafen. Unter den Schwellenländern lagen die Renditen in Brasilien bei 14,0 Prozent und in Mexiko bei 9,3 Prozent – und damit deutlich über dem Niveau von 2019.

Quelle: Bloomberg und PIMCO; Stand: 30. Mai 2025. Nur zur Veranschaulichung. Die Rendite auf Fälligkeit (YTM) ist die geschätzte Gesamtrendite einer Anleihe, wenn sie bis zum Ende der Laufzeit gehalten wird. Sie gibt den Barwert der künftigen Kuponzahlungen einer Anleihe an. Als Näherungswerte werden folgende Indizes herangezogen: USA: U.S. Generic 10Y Government Bond Index; Deutschland: Generischer zehnjähriger deutscher Staatsanleihenindex; Großbritannien: Generischer zehnjähriger Index für britische Staatsanleihen; Kanada: Kanadischer generischer zehnjähriger Staatsanleihenindex; Australien: Australischer generischer zehnjähriger Staatsanleihenindex; Japan: Japanischer generischer zehnjähriger Staatsanleihenindex; Brasilien: Brasilianischer generischer zehnjähriger Staatsanleihenindex; Mexiko: Mexikanischer generischer zehnjähriger Staatsanleihenindex; Indonesien: Indonesischer generischer zehnjähriger Staatsanleihenindex; Südafrika: Südafrikanischer generischer zehnjähriger Staatsanleihenindex.

Viele Volkswirtschaften der Industrieländer bieten eine Kombination aus attraktiven Anleihenrenditen und wenig rosigen Konjunkturaussichten, was für Anleihenanleger jedoch von Vorteil sein kann. Darüber hinaus sehen wir, dass die Schwellenländer auf ihrer nachgewiesenen Widerstandsfähigkeit aufbauen. In der Vergangenheit hat globale Diversifikation überdurchschnittliche um die Volatilität bereinigte Erträge gegenüber Portfolios einzelner Länder geboten. Wir glauben, dass Diversifikation die einzige Möglichkeit ist, die Vermögensmanagern aktuell zur Verfügung steht.

Die Bedeutung von Duration und Kurvenpositionierung

Angesichts attraktiver Ausgangsbewertungen bei festverzinslichen Wertpapieren in Verbindung mit einem erwarteten schwächeren Wachstum und einer sich stabilisierenden Inflation gehen wir davon aus, dass wir tendenziell stärker übergewichtete Durationspositionen in unseren Portfolios eingehen werden, als dies in den vergangenen Jahren der Fall war.

US-Staatsanleihen haben in jeder Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg als Absicherung für Portfolios gedient, da Aktien und Anleihen historisch eine inverse Korrelation aufweisen. Die qualitativ hochwertigen globalen Anleihenmärkte haben ähnliche Eigenschaften geboten.

Eine Kernthese von PIMCO bleibt bestehen: Sie besagt, dass die Renditekurven über unseren langfristigen Horizont wieder steiler werden dürften, da die Anleger weiterhin höhere „Entschädigungen“ für das Halten längerfristiger Anleihen im Vergleich zu Barmitteln und kurzfristigen Schuldverschreibungen verlangen. Die Schätzungen für die Laufzeitprämie für US-Staatsanleihen sind positiv und seit dem Jahrzehnt vor der Pandemie deutlich gestiegen. Angesichts der aktuellen Haushaltsdebatte in den USA besteht das Potenzial für eine weitere Versteilerung der Kurve.

Eine Kernthese von PIMCO bleibt bestehen: Sie besagt, dass die Renditekurven über unseren langfristigen Horizont wieder steiler werden dürften.

Aktives Management kann die Rolle von Anleihen als Absicherung durch eine entsprechende Positionierung auf der Zinsstrukturkurve stärken. Wir gehen davon aus, dass wir im fünf- bis zehnjährigen Teil der globalen Renditekurven übergewichtet bleiben und im Lauf der Zeit am langen Ende untergewichtet sein werden. Angesichts der steigenden Realrenditen am langen Ende sehen wir jedoch auch eine Grenze, was den Anstieg der Laufzeitprämien angeht.

Im Fall eines starken Anstiegs der längerfristigen Renditen würden wir nämlich mit erheblichen Turbulenzen an den Aktien- und Anleihenmärkten rechnen – und das wiederum könnte die Basis für eine Abwärtskorrektur der Realrenditen legen. Wir gehen auch davon aus, dass die Zentralbanken eingreifen und ihre Bilanzen nutzen werden, falls sich abrupte Marktbewegungen zu einer umfassenden Störung der Finanzmärkte aufschaukeln sollten.

Robuste Chancen jenseits von Unternehmensanleihen

Die Kreditmärkte bieten eine Fülle von Chancen, aber sie bergen auch spezifische Risiken, was eine sorgfältige Auswahl von Sektoren und Einzeltiteln sowie einen Value-orientierten Investmentansatz erfordert.

Die Zeit seit der globalen Finanzkrise war außergewöhnlich: eine lange Expansion, die durch massive staatliche Unterstützung im Zuge der globalen Finanzkrise und der Pandemie angeheizt wurde und eine aggressive Kreditvergabe belohnte. Dies steht in krassem Gegensatz zu den Jahrzehnten unmittelbar vor der globalen Finanzkrise, in denen es in konjunkturell sensiblen Kreditbereichen weniger Unterstützung, größere Volatilität und ungleichmäßige Erträge gab.

Die Credit Spreads sind im Vergleich zu den historischen Durchschnittswerten trotz des langfristig größeren Rezessionspotenzials nach wie vor eng. Das deutet darauf hin, dass es an den Märkten für öffentlich gehandelte und privat platzierte Unternehmensanleihen eine gewisse Selbstzufriedenheit gibt. Die Fortschritte bei der KI könnten die Volatilität anheizen, da die Märkte für gehebelte Darlehen und private Direktkredite große Allokationen in Technologie und anderen Branchen aufweisen, die von KI-Disruptoren ins Visier genommen werden. Eine Korrektur der überzogenen Bewertungen von US-Aktien könnte auch eine umfassendere Neubewertung von Risikoanlagen auslösen. Angesichts des begrenzten fiskalpolitischen Spielraums könnte sich zum ersten Mal seit Jahren ein echter Kreditausfallzyklus entfalten – anders als in der jüngsten „Buy the Dip“-Ära – und viele Investoren unvorbereitet treffen.

In einem schwächeren Wachstumsumfeld sind qualitativ nicht so hochwertige und konjunktursensible Unternehmen Risiken ausgesetzt. Höhere kurzfristige Zinssätze könnten mittelständische Unternehmen, die sich an den Märkten für variabel verzinste Anleihen verschulden, zunehmend vor eine Herausforderung stellen. Wir bleiben vorsichtig in Bereichen der privaten Unternehmenskredite, in denen das eingesammelte Kapital die Investitionsmöglichkeiten übertroffen hat, was möglicherweise zu Enttäuschungen führen kann. Die Spannungen im Bereich Private Equity und Private Credit sind offensichtlich und könnten sich in einer Rezession noch deutlich verschärfen.

Eine weitere Konvergenz zwischen öffentlichen und privaten Märkten scheint über den langfristigen Horizont hinaus wahrscheinlich. Es gibt jedoch auch erhebliche Hindernisse für eine stärkere Konvergenz, was auf Liquidität, Transparenz, Kreditqualität und strukturelle Erwägungen zurückzuführen ist. Aktive Investmentmanager mit Zugriff auf einen breit aufgestellten, globalen „Werkzeugkasten“, der sich über öffentliche und private Märkte erstreckt, können auf Value-Verwerfungen in verschiedenen Segmenten der öffentlichen und privaten Kreditmärkte reagieren und gleichzeitig unvoreingenommene Lösungen anbieten, die die Liquidität, die tatsächliche Kreditqualität und die relativen Bewertungen berücksichtigen, um den Anlegern den besten Service zu bieten.

Strengere Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften für Banken dürften auch künftig dazu führen, dass viele Kreditvergaben in den USA auf den privaten Kreditmarkt verlagert werden, insbesondere bei vermögensbasierten Finanzierungen. Dies eröffnet Anlegern die Möglichkeit, als vorrangige Kreditgeber in Bereichen zu agieren, die einst von Regionalbanken dominiert wurden. Wir sehen weiterhin attraktive Chancen in qualitativ hochwertigen Kreditbereichen wie Konsumgüter, Wohnbaufinanzierungen, Immobilien und Sachanlagen, wo die Ausgangsbedingungen und Bewertungen im Vergleich zu Unternehmensanleihen günstig erscheinen.

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Der Investmentprozess von PIMCO, der auf unseren Cyclical und Secular Forums basiert, ist so konzipiert, dass Portfoliomanager eine 360-Grad-Sicht auf Risiken und Chancen erhalten.

The Fragmentation Era

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